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BmU unterstützt ehrgeizigen Medienentwicklungsplan für Erkrather Schulen

Der im Schulausschuss am 15.11.2022 vorgestellte Medienentwicklungsplan zeigt, dass Erkrath die Digitalisierung der Schulen vorantreiben und viel in deren Umsetzung investieren will. Für die Jahre 2023 bis 2026 sollen etwa 3 Millionen Euro aufgewendet werden. Ob Erkrath noch die dafür beantragten 750.000€ aus dem Digitalpakt erhalten wird, ist sehr fraglich, da dieser Fördertopf ausgeschöpft und von Land bzw. Bund aktuell noch keine weitere Unterstützung in Aussicht gestellt ist.

Inhaltlich ist der Medienentwicklungsplan für die Erkrather Schulen auch aus Sicht der BmU sehr zu begrüßen. Bei der Beschaffung der digitalen Tafeln sollen hochwertigere interaktive Tafeln angeschafft werden statt wie in anderen Städten eine günstigere und kurzlebigere Ausstattung der Unterrichtsräume nur mit Ultrakurzdistanzbeamern. So kann die Tafel multifunktional genutzt werden.
Erfreulich, dass die Schulen die Zusammenarbeit mit den Medienplanern des KRZN sehr schätzen und sich gut begleitet fühlen. Und positiv auch, dass den Schülerinnen und Schülern Lernplattformen wie Anton, Antolin und sofatutor durch die Stadt kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Hier wäre allerdings sinnvoll, dass diese Plattformen auch im Unterricht miteinbezogen werden. Gerade zum Wiederholen und Nacharbeiten gibt es dort viele interaktive Übungen, auf die dann auch im Unterricht hingewiesen werden müsste. Von einigen Lehrkräften wird dies auch schon rege genutzt, allerdings ist dies noch nicht überall der Fall.

Auch die Überlegung, dass jedes Kind in Erkrath mit einem digitalen Arbeitsgerät ausgestattet werden soll, ist zu begrüßen. Die Planung, dies mittels iPads umzusetzen, sollte aus Sicht der BmU allerdings überprüft werden, indem man diese zunächst an allen Schulen schrittweise einführt und evaluiert. So zeigt sich an Schulen, die das iPad schon z.B. in der Oberstufe nutzen, dass die Nutzung von Microsoft Office 365/Teams auf einem iPad nur eingeschränkt möglich ist. Der in den neuen Kernlehrplänen enthaltende Medienkompetenzrahmen, welcher u.a. die Nutzung von den in MS Office/Teams inkludierten Programmen Word, Excel und Powerpoint o.a. einfordert, kann so u.U. nicht erfüllt werden. Die Medienplaner sagen aber zu, dies mit in den Blick zu nehmen.

Zudem gilt es aber unbedingt einen Blick auf den Medienentwicklungsplan nach 2026 zu legen. Angesichts der Erkrather Finanzkrise und dem ab 2026 drohenden Zwangshaushalt erscheint es schwierig, wenn nicht sogar fraglich, wie dann der alle 5 bis 9 Jahre eingeplante und notwendige Ersatz der Geräte finanziert werden soll. Auch hier zeigt es sich, wie wichtig eine Haushaltskonsolidierung wäre, die die BmU seit Jahren einfordert und auch gegenwärtig nur auf wenig Gegenliebe stößt. Ansonsten könnte die Digitalisierung der Erkrather Schulen wieder ins Stocken geraten.