225 fehlende Plätze in der Kinderbetreuung - Die BmU unterstützt ein schnelles Handeln. (Januar 2017 und Ergänzung Februar 2017)

Im vergangenen Jahr war schon eine Lücke deutlich geworden, die jetzt von der Verwaltung genannte Zahl für 2017/18 übertrifft aber alle pessimistischen Prognosen. Im Sommer werden voraussichtlich 84 Kinder über 3 Jahre ohne Kita-Platz und 141 Kinder unter 3 ohne Betreuung in Kita oder Tagespflege sein. Hier besteht also akuter Handlungsbedarf, die BmU wird alle geeigneten Maßnahmen unterstützen, diesen Missstand zu beseitigen, auch wenn eine oder zwei neue Kitas nicht in Kürze errichtet werden können. Beispielhaft sei hier die Unterstützung der BmU für die 2016 neugegründete Wald-Kita in Hochdahl gegen den Widerstand von SPD, Grünen und einigen Verbänden angeführt.

Es zeigt sich, dass die letztjährigen Anfragen der BmU bezüglich eines Bedarfsplanes berechtigt waren, 2017 wird er jetzt auch durchgeführt. Unverständlich auch, dass die Auswertung von Zahlen des Einwohnermeldeamtes nicht regelmäßig erfolgt ist.
Gut aber, dass die Anmeldezahlen durch das Online-Verfahren mittlerweile verlässlich sind, hierfür hatte die BmU 5 Jahre geworben. Und die Stellungnahme von Bürgermeister Schultz, der die Tagespflege als „Erfolgsmodell“ bezeichnet, das „auch weiterhin gefördert und attraktiv gestaltet“ werden müsse, bestätigt im Nachhinein die Argumentationen der BmU zu diesem Thema, die gerade durch die CDU oft nicht unterstützt worden waren.

Grundsätzlich erfreulich ist natürlich, dass Ende 2016 265 Kinder mehr in Erkrath leben als Ende 2014, einerseits durch Migration und andererseits durch einen Generationswechsel in einigen Stadtteilen. Besonders in Sandheide besteht ein großes Platzdefizit, daher ist dort der im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Sandheide“ (bzw. des Investitionspaktes „Soziale Integration im Quartier“, einem ähnlichen Programm der Städtebauförderung) auch schon 2016 in den Blick genommene Neubau einer Kita der richtige Weg. Bis Fertigstellung neuer Plätze müssen aber auch weitere Optionen ausgeschöpft werden, der Ausbau der Tagespflege, die Erweiterung bestehender Kitas bzw. eine Ausweitung der offenen Kinderbetreuung im Bürgerhaus. Zudem muss Priorität haben, dass angesichts der Vorschulerziehung zunächst die Warteschlange der Kinder über 3 reduziert wird. Aktuell ist es oft so, dass Eltern für ihr 2-jähriges Kind einen U3-Kita-Platz erhalten, obwohl sie lieber in der Tagespflege bleiben würden, Ü3-Kinder von der Kita aber abgelehnt werden müssen, da sich die Kitas in einer gesetzlichen und finanziellen Zwangsjacke befinden, die das Land dringend bearbeiten muss. Es gibt viel zu tun, in Erkrath und Düsseldorf.

Ergänzung Februar 2017:
Die Stadt schätzt, dass 50 zusätzliche Plätze geschaffen werden könnten, und sie hat mittlerweile eine Liste von möglichen Standorten für die beiden neu zu bauenden Kitas in Alt-Erkrath Nord/West und Hochdahl vorgelegt.
Bis diese aber in Betrieb gehen, müssen Zwischenlösungen gefunden werden. In der JHA-Sitzung am 16.2.2017 wurden von Verwaltung, Politik und insbesondere von Eltern auch Vorschläge gemacht.
Neben der Raumproblematik und der Gesetzeslage (so dürfen Kinderpfleger in der Kita keine U3-Kinder betreuen) ist das Hauptproblem aber, ausgebildetes Personal zu finden. Zumal viele andere Städte dasselbe Problem haben, so müssen z.B. Ratingen und Monheim je 6 neue Kitas errichten und dafür Personal finden.