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23.05.2012: BmU - Schulfrieden statt Schulkrieg!

Veränderungen in der Schullandschaft mit Bedacht und Geduld angehen.

SPD und Grüne ignorieren den Wunsch Erkrather Schulen nach Kontinuität in der Arbeit

Im Ausschuss für Schule und Soziales am 23. Mai 2012 stand auf der Tagesordnung eine Diskussion zur Weiterentwicklung der Erkrather Schulen im Bereich der Sekundarstufe I.

Hintergrund dieser Aussprache war ein Beschluss vom 16.11.2011 in dem einstimmig im Ausschuss beschlossen worden war, die Bürgerinnen und Bürger in zwei Informationsveranstaltungen über den neuen Schulentwicklungsplan für die Stadt Erkrath zu informieren. Dabei sollten durch geeignete Referenten die Gesamtschule sowie die Sekundarschule vorgestellt werden. Der Ausschuss hatte auch beschlossen, über die in Erkrath bereits bestehenden Schulformen referieren zu lassen.

In der Aussprache am 23. Mai 2012 zeigte sich, dass dem Auftrag des Ausschusses nur in begrenztem Umfang entsprochen worden war.

Insbesondere die Darstellung des in Erkrath bestehenden Schulangebots wurde in den Veranstaltungen vernachlässigt.

Obwohl in den Veranstaltungen selbst nur einige wenige Eltern den Wunsch nach einer weiteren Schulform (Sekundarschule bzw. Gesamtschule) geäußert hatten, wurde von den Grünen in Abstimmung mit der SPD der Antrag auf eine Elternbefragung im Hinblick auf die Einrichtung einer Sekundarschule / Gesamtschule vorgetragen.

Die BmU hat diesen Antrag aus guten Gründen abgelehnt:

  • Der Schulentwicklungsplan belegt, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Maßnahmen notwendig sind, das Schulangebot im Bereich der Sekundarstufe I zu verändern.
  • Die bestehenden Erkrather Schulen im Bereich der Sekundarstufe I (Hauptschule, Realschulen, Gymnasien) leisten eine vorzügliche Arbeit, kooperieren miteinander, bieten alle Schulabschlüsse und haben Ganztagsangebote.
  • Die Einrichtung einer Gesamtschule oder einer Sekundarschule führt unweigerlich dazu, dass die Hauptschule in Hochdahl und beide Realschulen geschlossen werden müssen. Eine Gesamtschule könnte zudem die Oberstufe eines Gymnasiums in ihrer Funktionalität gefährden.
  • Die Gründung einer Gesamtschule bzw. einer Sekundarschule wird nicht unerhebliche finanzielle Aufwendungen erfordern. Diese finanziellen Mittel werden an anderer Stelle fehlen bzw. anderen Schulen vorenthalten werden.
  • Der Neubau bzw. die Sanierung der GS Sandheide hat in diesem Punkt für die BmU Vorrang.

In der Sitzung am 23. Mai 2012 äußerten die Schulleitungen den Wunsch nach Anerkennung und Respektierung ihrer Arbeit sowie die Bitte, man möge ihnen doch die Zeit einräumen, das vor vier Jahren begonnene Projekt Ganztagsschule wenigstens zu Ende bringen zu dürfen, bevor man von den Schulen Überlegungen zu ihrer Auflösung fordert.

Diesen Wunsch respektiert die BmU! Bei den Grünen und der SPD wurde der Wunsch kommentarlos ignoriert!

Es ist absehbar, dass sich in einiger Zeit auch Erkraths Schullandschaft wandeln und die Sekundarschule kommen wird, wenn die Hauptschule trotz sehr guter Arbeit leider immer weniger Zulauf haben sollte. Die BmU will auch nicht den Willen der Eltern ignorieren, lehnt jetzt aber einen Schnellschuss ab. Die Schilderungen z.B. auf der SPD-Homepage sind Polemik und treffen den Standpunkt der BmU in keiner Weise. Es fehlt der SPD der Weitblick, auch den Zusammenhang der gesamtpolitischen Lage in Erkrath zu sehen, und etwas Geduld.

Angesichts der Lagerdiskussionen im Schulausschuss, welche den auf Landesebene erzielten historischen Kompromiss zwischen SPD/Grünen und CDU fast schon in Vergessenheit geraten ließen, setzt sich die BmU klar für den Schulfrieden und einen möglichen Kompromiss auch in Erkrath ein:

  • Keinen Schulkrieg (wie z.B. in Monheim) und keine Verunsicherung der Eltern und Schulen im Zuge einer durch die konträr-gepolten politischen Kräfte angeheizten Elternbefragung.
  • Vor einer (bindenden) Elternbefragung ist eine eingehende Information der Eltern nötig.
  • Ein Denk- und Diskussionsprozess muss vorher gestartet und die bestehenden Schulen müssen mit ins Boot geholt werden, um ein Konzept im Konsens zu entwickeln.
  • Erkrath kann dann zudem von den Erfahrungen anderer Städte mit Sekundarschulgründung lernen.