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10.02.2005: NRZ - Immer weitere Wege bis zum Spielplatz

Kinderspielplatz-Planung: Weitere Wege zum Spielplatz

Bevorzugen Mütter und Väter bescheidene Plätze "um die Ecke" oder darf die Strecke für ein gutes Angebot weiter sein?

NRZ vom 10.02.2005
SUSANNE ZIMMERMANN

ERKRATH. Kann es sich eine Stadt leisten, Spielplätze aufzugeben oder auch nur Flächen im Plan streichen, die als Spielplätze dienen könnten, weil das Baurecht es festschreibt? Die BmU sagt Nein, Erkrath werbe schließlich mit Familienfreundlichkeit. Sie lehnt den neuen Spielplatzbedarfplan rundweg ab. Die Verwaltung sagt: Erkrath kann es sich nicht leisten, alle Plätze zu erhalten. Zumindest dann nicht, wenn es bei den im Haushalt zugebilligten 76 600 Euro jährlich zur Spielplatzpflege bleibt.

Gestern gab es noch keine Entscheidung über den Spielplatzbedarfsplan im Jugendhilfeausschuss. Die umfangreiche Datensammlung der Verwaltung enthält Vorschläge, 21 der 85 ausgebauten Spielplätze aufzugeben, außerdem 33 weitere, die nur auf dem Plan existieren. Deren Grünflächen aber, darauf wies der Technische Beigeordete Klaus-Dieter-Holst hin, aus dem Spielplatzbudget gepflegt werden müssen. Der Ausschuss will sich in einer Sondersitzung mit den Plänen befassen. Konflikte, soviel ist klar, wird es geben.

Grundsätzliche Meinungsverschiedenheit: Zählen, vor allem für kleine Kinder, kurze Wege, die zur Not auch nur zu einer Spielwiese mit Bank führen? Oder bevorzugen Mütter ausgebaute Spielplätze mit guten Geräten, die weiter entfernt liegen, quasi als gesellige Treffpunkte? Monika Hustädt (BmU) und Lara Neumann, Jugendratsvertreterin, Gymnasiastin und in der Freizeit Babysitterin, waren sich einig: Kurze Wege sind wichtig. Andere Ausschussmitglieder waren bereits angesprochen worden, Eltern wollten für bessere Plätze auch Wege in Kauf nehmen. Besonders das Angebot für kleine Kinder ist schlecht - muss da nicht mehr getan werden?

Fragen, die die Sondersitzung nach Ostern klären muss.. Zusammen stehen 54 Flächen zur Disposition. Sorgen, dass sie bebaut werden, bemühte sich Holst zu zerstreuen: Bei der Variante "Verkauf und Bebauung" decke der Grundstückserlös kaum die Kosten des Planungsverfahrens, so die Erfahrung. SPD und Grüne wollen den Bedarfsplan Spielplatz für Spielplatz überprüfen, um dann Stellung zu beziehen.