Seltener archäologischer Fund aus der Eisenzeit in Hochdahl

 **Vorbemerkung** Die Erläuterung in der RP vom 18.3.21 bezüglich des aktuellen Erschließungsstopps ist nicht die Position der BmU, sondern die der Grünen.**

17.03.2021

Die BmU hatte die archäologische Untersuchung auf der Neanderhöhe gegen massiven Widerstand politisch durchgesetzt.

Eine Teilfläche der Neanderhöhe, die konventionell landwirtschaftlich genutzt wurde, sollte auf Antrag der BmU als reines Premiumgewerbegebiet der Milderung des Haushaltsdefizites dienen. Wie immer hörte die BmU beim Planfeststellungsverfahren genau hin und zog zahlreiche Konsequenzen aus der vielstimmigen Bürgerbeteiligung. Neben ökologischen Auflagen weit über den gesetzlichen Erfordernissen gehörte auch die Gewichtung der detaillierten Anregung von Wolfgang Heuschen dazu, eine archäologische Begleitung durchzuführen. Ohne ihn wäre diese eisenzeitliche Besiedlung der Wissenschaft vorenthalten worden und durch die Erschließung und Bebauung zerstört worden.

Für die BmU war von Anfang an klar, dieser Siedlungsraum war nicht nur für den Neanderthaler attraktiv.

Trotz entgegenstehender, relativierender Stellungnahmen vom LVR (zuständige oberste Denkmalbehörde), vom Neanderthal-Museum, Widerstand des Bürgermeisters (Vorlage 31/2020) und politische Widerstände, setzte die BmU die archäologischen Voruntersuchungen und archäologische Auflagen durch.

Schon Ende November 2020 wusste die BmU: Bei den vorbereitenden Beprobungen haben die Archäologen „etwas“ von Bedeutung gefunden.

Am 09.03. wurde den Erkrather Kommunalpolitikern Belege für eine  eisenzeitliche Besiedlung  östlich des mittelalterlichen Hochdahler Hofes, der namengebenden Keimzelle Hochdahls, dargelegt.

Die BmU reagierte mit dem Antrag, man möge sich zunächst nichtöffentlich durch Fachleute beraten lassen, was dieser Fund bedeutet.

Die BmU hat den Fund vertraulich behandelt, um nächtliche illegale Schatzgräber und archäologische Raubritter nicht anzuziehen.

Der BmU war der Schutz der Fundstelle und sorgsame Umgang oberstes Gebot.

Die Grünen wiesen aber überraschend am 17.03. indirekt auf den Fund hin und die Stadtverwaltung veröffentlichte sogar die genaue Lage.

Während nun das eine politische Lager schon wissen will, dass eine gewerbliche Nutzung der Neanderhöhe nicht mehr in Frage kommt, will das andere Lager die Erschließung weiter nur unter Beachtung der Mindestauflagen des LVR vorantreiben.

Die BmU mahnt einen Moment der ergebnisoffenen Erörterung an, zumal die vorbereitenden Untersuchungen im 2. Quartal 2021 noch fortgesetzt werden.

Es handelt sich sicher um den bedeutendsten Fund seit dem Fund des Neanderthalers!

Im Niederbergischen Hügelland sind eisenzeitliche Funde dieser Größe selten. Also plädiert die BmU für eine Phase der Erörterung und Bewertung durch und mit Fachleuten in einer Ausschusssitzung. Die Besiedlungsgeschichte Hochdahls durch sesshafte Ackerbauern ist durch diesen Fund mehr als verdoppelt! Der Fund hat Bedeutung für die gesamte Besiedlungsgeschichte des niederbergischen Hügellandes.

Erst nach dieser Bewertung ist der Zeitpunkt gekommen, zu erörtern, ob eine Dokumentation der Funde ausreicht und die gewerbliche Nutzung weiter wie geplant in Angriff genommen werden kann.

 

Bernhard Osterwind

Erkrath, nicht nur Fundort des Neanderthalers

 

Zum Bericht von Erkrath.jetzt

 

 **Hinweis** Die Erläuterung in der RP vom 18.3.21 bezüglich des aktuellen Erschließungsstopps ist nicht die Position der BmU, sondern die der Grünen.**