Die Bahn lässt die Pendler im Regen stehen - es muss Druck über den Kreis gemacht werden

Die Unzuverlässigkeit der S-Bahn in Erkrath ist den leidgeprüften Pendlern seit Jahren bekannt.

In den 90ern hatte die BmU deshalb auch schon einmal eine Langzeitumfrage zur Pünktlichkeit und zu weiteren Problemen mit der S8, die Aktion "Störmelder", durchgeführt.
Nach Ablösung der lokbespannten S-Bahnen durch die Triebwagen der Baureihe 422/432 lief der Betrieb dann auch Jahre mit deutlich weniger Problemen. Diese Züge fahren noch heute erfolgreich auf der S6.
Nach Ausschreibung und Bieterverfahren der S8 wird seit 2015 das jetzt eingesetzte Treibfahrzeug Alstom Coradia Continental (BR 1440.3) verwendet, zwar mit (manchmal) funktionierender Toilette, aber deutlich kürzer, mit weniger Plätzen, weniger Türen, weniger Barrierefreiheit und einer geänderten Einstiegshöhe. Ein für den Nahverkehr entwickelter Zug, nicht unbedingt für den S-Bahn-Verkehr, anscheinend eine Billiglösung, damit DB Regio die Ausschreibung des VRR gewinnen konnte. Nun treten bei vielen Fahrzeugen schon nach kurzer Einsatzzeit eklatante technische Mängel (Radsätze u.a.) auf, so dass nur noch viel zu wenige Bahnen einsatzfähig sind. Und die Rechnung müssen jetzt die Nutzer bezahlen, obwohl sie jedes Jahr vom VRR mit höheren Ticketpreisen zur Kasse gebeten werden. 
Zudem kommen die Ausfälle der S68, die wohl davon zeugen, dass die Bahn nicht genügend Lokführer vorhalten kann.

Dass aktuell die Bahn einen Zusatzverkehr durch Busse zwischen Alt-Erkrath und Düsseldorf Hbf anbietet, ist nur ein schwacher Trost. Zum einen ist die Fahrzeit deutlich länger und zum anderen nutzt das den Fahrgästen in Hochdahl und Millrath überhaupt nichts.
Die Idee der SPD, bei Ausfall und Verspätung der S8 die Regionalbahnen in Hochdahl halten zu lassen, wäre ja charmant, ist aber unrealistisch, da dies von der DB abgelehnt wird, weil so der Fahrplan der RE durcheinander käme.
Die Aktion der Grünen, beim VRR eine Minderung der Ticketpreise zu verlangen, hört sich zunächst hübsch an, wird aber juristisch nicht durchzusetzen sein. Und auch die Forderung der Grünen, dass die Stadt die Umlage an den VRR kürzen solle, ist eine Luftnummer, da dafür jeglicher rechtlicher Rahmen fehlt.

Da nur der Kreis Mettmann auf den VRR und somit die Bahn Einfluss nehmen kann, fordert die BmU, hier den Druck zu erhöhen. Einerseits als Stadt, andererseits aber auch über die betroffenen Bürgerinnen und Bürger, die ihre Probleme (Zugausfall, Kurzzug und Überfüllung, Verspätungen usw.) unter Angabe der Uhrzeit dem Kreis melden sollten, damit auch dort der Umfang der Probleme richtig eingeschätzt werden kann. Schreiben Sie an: marcel.beckmann@kreis-mettmann.de

Die BmU ist der Ansicht, dass die DB dazu gebracht werden muss, durchaus auch andere Baureihen aus ihrer Reserve auszuleihen und auf die S8 zu schicken, damit diese unzumutbaren Zustände ein Ende haben.