Unfall im Kirchberg zeigt: Spielstraßen müssen sicherer gemacht werden

11.06.2019

Der Verkehrsunfall am Abend des 10. Juni im Kirchberg hat mehr als deutlich gemacht, dass die Verkehrssicherheit in Erkraths Verkehrsberuhigten Zonen ("Spielstraßen") erhöht werden muss.

Es ist ein Problem in den Verkehrsberuhigten Bereichen, in denen nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist, dass diese immer wieder deutlich überschritten wird: Ein Sicherheitsrisiko für die Anwohner, insbesondere für die dort spielenden Kinder.

 

Was aber am Abend des 10.6.19 im Kirchberg passierte, war dann nochmals eine Steigerung. Ein Smart durchfuhr den unteren Kirchberg mit einer solch hohen Geschwindigkeit, dass der Fahrer die Kontrolle verlor, der Wagen auf die Seite kippte und dabei zwei Vorgärten zerstörte.
Man muss von Glück sagen, dass dabei keine Personen zu Schaden gekommen sind -es befanden sich zu diesem Zeitpunkt nur 40m entfernt mehrere Personen auf der Straße bzw. vor ihren Häusern-, und dass die beiden jungen männlichen Insassen unverletzt aus dem Wagen klettern konnten, die Sträucher hatten das Schlimmste verhindert.
Und das, nachdem dieses Fahrzeug bereits kurz zuvor mit Geschwindigkeiten von mehr als 50km/h (nach mehreren Zeugenaussagen) die Straße durchfahren hatte. Offensichtlich war der Fahrer -hirnlos- im Rennmodus.
Ernüchternd auch die Reaktion der beiden jungen Herren, die von mehreren herbeigeeilten Anwohnern zur Rede gestellt, zunächst weder Einsicht noch Reue zeigten, sondern zwischenzeitlich sogar noch amüsiert wirkten.

Unfall in Spielstraße

 

Die Anwohner des Kirchbergs hatten schon häufig auf die Situation aufmerksam gemacht.
Schon 1992 hatten sich die ersten Anwohner darüber öffentlich beschwert und Abhilfe von der Stadt verlangt.
2013 unternahm dann die BmU einen Versuch, über die Politik an der Situation etwas zu ändern. Dazu konnte sie aber keine Mehrheit bekommen. (Die alten Berichte dazu finden Sie einige Meldungen zurück.)

Zwar gab es mit Mitarbeitern der Verwaltung und der Polizei eine Begehung, diese blieb allerdings ergebnislos.
2018 konnten Anwohner erreichen, dass sich Bürgermeister Schultz ein Bild gemacht hat und daraufhin drei Pflanzkübel aufgestellt wurden.

 

Nach dem noch glimpflich abgelaufenen Unfall muss die Situation in den Verkehrsberuhigten Bereichen jetzt aber nochmals analysiert und müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das Rasen wirksam einzudämmen.
Dazu hat die BmU-Fraktion am 11.06. einen Antrag eingebracht, wir hoffen nun mehr als 2013 erreichen zu können.

Erste Überlegungen des Bürgermeisters/der Verwaltung aus dem Kirchberg eine Sackgasse zu machen, erscheinen zu kurz gegriffen. Dies würde nur einige Durchfahrende (zur Grundschule/ zur Kita) abhalten, nicht aber das grundsätzliche Geschwindigkeitsproblem beheben. Dies würde nicht verhindern, dass einige Anwohner, Paketdienste oder andere Anlieger auch weiterhin viel zu schnell führen.
In Absprache mit den konkreten Anwohnern müssen auch kleine bauliche Maßnahmen, wie Schwellen, in Betracht gezogen werden. (Weitere Überlegungen im Antrag der BmU, unten.)

Christian Ritt


Der Antrag der BmU bezieht sich natürlich nicht nur auf den Kirchberg, sondern alle Verkehrsberuhigten Bereiche in Erkrath. Wir sind auch noch offen für weitere Anregungen, der Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss wird sich damit am 3. September beschäftigen.

- Zum aktuellen Antrag der BmU (als PDF)


- Artikel der RP am 12.6.:
https://rp-online.de/nrw/staedte/erkrath/anwohner-fordern-schwellen-gegen-raser_aid-39378013