Grundsätzliches zum Thema Verkehr

Angesichts gestiegener Fahrgastzahlen ist das Bus- und Bahnangebot nicht mehr auf einem ausreichenden Stand.
Die Neuausschreibung der S8, wie lange von der BmU gefordert (BmU-Aktion „Störmelder“), hat zwar ergeben, dass die DB Regio zwar mit neuen Zügen unterwegs ist, die der Auschreibung des VRR entsprechen. Leider ist die neue Version aber im Vergleich zur Vorgängerversion eine Verschlechterung in Platzangebot und Komfort (Einstieg, begrenzte Barrierefreiheit). Hauptmanko ist allerdings die Unzuverlässigkeit (Ausfälle, nur ein Zugteil) und Unpünktlichkeit der S-Bahn. Dies zeigt, dass die Privatisierung nicht immer von Vorteil für die Fahrgäste ist. Die Zuverlässigkeit insbesondere der S-Bahn-Linie 8 ist so katastrophal, dass die BmU angeregt hat, dass über den dafür zuständigen Kreis der VRR angehalten wird, die Verträge zu überprüfen und ggf. auch zu kündigen und neu zu verhandeln.

Die BmU unterstützt die Bestrebungen, auf den Buslinien Wasserstoff- bzw. Elektrobusse einzusetzen und die Angebote und Taktungen auf den Linien in Erkrath weiter zu verbessern, gerade in den frühen Abendstunden und an Wochenenden.  Zu nennen sind hier u.a. eine Verdichtung der Linie 741 und 780 auf bisherigem Linienweg, eine Verdichtung der O5 auf durchgängigen 20-Minuten-Takt auch zwischen Alt-Erkrath, Neanderbad und Hochdahl S und bessere Anschlüsse an den S-Bahn-Haltepunkten bzw. am Neuenhausplatz. Die BmU hat außerdem angeregt, im Bereich Kemperdick eine Haltestelle für den Schnellbus Haan-Düsseldorf zu schaffen sowie eine Buslinie zum Friedhof am Neandertal zu verlängern. Auch sollte die Linie 734 in der Hauptverkehrszeit häufiger nach Düsseldorf fahren, Erkrather könnten diese dann auch als Alternative zur S8 nutzen. Und sollten Bestrebungen, die Linie 786 über die obere Willbeck und den Haltepunkt Millrath zum Hochdahler Markt zu führen, nicht zum Erfolg führen, muss geprüft werden, ob auch in Hochdahl ein Bürgerbus-Angebot eingerichtet werden kann, um u.a. die obere Willbeck besser anzubinden.
Eine kostenlose Nutzung der Linien O5 und O6 ist sicher eine klimafreundliche Perspektive, um Fahrten mit dem PKW zu verringern, allerdings muss dies finanzierbar sein.

Der Bürgerbus ist ein Erfolgsmodell, der Zuspruch der Fahrgäste ist enorm. Die Linienführung konnte 2013 sogar erweitert werden. Ein Dank den vielen ehrenamtlichen Fahrern und Organisatoren.

Das Radverkehrskonzept wurde 2009 auch auf Initiative der BmU beschlossen, aber erst 2013 beauftragte die Verwaltung, nach beharrlicher Nachfrage der BmU, ein Planungsbüro mit dieser Aufgabe. Das Radwegenetz muss den heutigen Erfordernissen genügen, so dass es z.B. auch für den zunehmenden E-Bike-Verkehr geeignet ist. Besonders die Sicherheit für fahrradfahrende Kinder muss berücksichtigt werden. Das Konzept liegt nun vor, die Umsetzung geht aber nur schleppend voran.

Die BmU unterstützt einen vernünftigen Ausbau der E-Mobilität, hierzu ist in den nächsten Jahren im öffentlichen Raum und im Privaten der Ausbau der Lademöglichkeiten notwendig. Kritisch betrachtet sie die Entwicklung hin zu mehr Elektro-SUV, mit Kohlestrom betankt ist dies sicher nicht die Lösung.
Ein Carsharing-Angebot ist eine alte Forderung der BmU. Bisher hatte allerdings noch kein Anbieter Interesse, seine Fahrzeuge auch in Erkrath anzubieten, hier besteht Handlungsbedarf.

Der bestehende Autoverkehr sollte flüssiger gestaltet werden, z.B. durch intelligentere Ampelschaltungen und Kreisverkehre, allerdings unterliegen die meisten Kreuzungen in Erkrath der Entscheidung von Land (Straßen NRW) und Kreis. Auch müssen die Aspekte des Lärmschutzes weiterhin im Blick bleiben.

Zudem gilt es, die Straßen sicherer zu machen. Hier hat die BmU seit Jahren gerade auch die so genannten Spielstraßen im Blick. Dort, wie auch auf den anderen Straßen, muss mehr auf das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen geachtet sowie das Halteverbot vor Schulen und Kitas durchgesetzt werden.

Immer wieder wurde in der Presse diskutiert, dass "flächendeckend" auf allen Straßen Erkraths Tempo-30 eingeführt würde. Aus Sicht der BmU wird es kein Tempo-30 auf den Durchgangsstraßen (wie Bergischer Allee, Haaner Straße) geben, das würde schon rechtlich scheitern. Sollten aber die zuständigen Straßenbaulastträger sich nicht in der Lage sehen, den Vorgaben des Lärmaktionsplanes Rechnung zu tragen, muss zum Zweck der gesundheitlichen Vorsorge über die vorübergehende Einführung von Tempo 30 z.B. auf der Neanderstraße nachgedacht werden. Da, wo Tempo 30 nicht in Frage kommt, kann die Errichtung von Querungshilfen insbesondere für kleinere Kinder den Straßenraum sicherer machen. 2014 haben sich alle Fraktionen auf eine Kompromisslinie geeinigt, die gilt es nun umzusetzen.
Aufgrund von Hinweisen aus der Bürgerschaft und eigenen Beobachtungen hat die BmU die Verkehrssicherheit in den Verkehrsberuhigten Zonen („Spielstraßen“) thematisiert. Oft wird die dort geltende Schrittgeschwindigkeit deutlich überschritten. Angesichts nicht vorgesehener Bürgersteige stellt dies für kleine und große Fußgänger eine Gefährdung dar, die es zu vermindern gilt. Auf Anregung der BmU wurde die Anschaffung einer zweiten Geschwindigkeitsmesstafel beschlossen. Allerdings konnte die BmU keine Mehrheit für zusätzliche Hinweisschilder („Schritt fahren“ o.ä.) erzielen, CDU und FDP lehnten diese grundsätzlich ab, die Grünen waren gegen ein Zusatzschild am blauen Schild der Verkehrsberuhigten Zone, die SPD gegen ein erläuterndes Hinweisschild an anderer Stelle. Schilda mal ganz anders.
Auch einer zweiter Anlauf der BmU 2019 scheiterte an CDU und SPD, die BmU hatte in Absprache mit den Anwohnern die Installation von geeigneten Schwellen angeregt.

Die BmU fordert zudem ein LKW-Durchfahrtsverbot in Wohngebieten ohne überörtliche Verkehrsbeziehung.

Insgesamt braucht Erkrath ein Mobilitätskonzept wie und zusammen mit Düsseldorf, damit die Erkrather Bürgerinnen und Bürger „voran“ kommen, in dem die Bedürfnisse von Fußgängern, Radfahrern und dem motorisierten Verkehr berücksichtigt werden.

Die Verwaltung wurde schon vor Jahren auf unsere Initiative hin beauftragt zu prüfen, ob es sinnvoll ist, die Straßenreinigung wieder in städtische Regie zu übernehmen. Seit 2016 erfolgt die Straßenreinigung wieder durch die Stadt, ein Erfolgsmodell der Rekommunalisierung. Dadurch kann dann auch ein verstärkter Winterdienst angeboten werden, wie er von vielen Bewohnern gewünscht wird.