Gedanken aus unserem Programm zum Themenbereich Verkehr

Die BmU setzt sich für eine ausgewogene Umsetzung der Verkehrswende ein, in der Fußgänger, Radfahrer und motorisierter Verkehr gleichermaßen berücksichtigt werden. Dabei gilt es auch die schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie Kinder, Senioren, Menschen mit Handicap, besonders in den Blick zu nehmen. Auch die Absenkung der Bordsteinkanten muss noch an vielen Stellen erfolgen, gerade auch für Menschen mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl.

Dazu muss das Radverkehrskonzept in Erkrath zügig umgesetzt und auch überarbeitet werden. An einigen Stellen hat die bisherige Umsetzung – z.B. die ersatzlose Entfernung der blauen Schilder - zu mehr Unklarheiten geführt, ob man nun auf dem (ehemaligen) Radweg fahren muss bzw. darf. Oder wie in der Schlüterstraße zu einer deutlichen Verschlechterung, dass dort die bergauf fahrenden Radler jetzt auf der Straße fahren müssen, und nicht mehr den bisher ausgewiesenen Radweg auf der linken Seite benutzen dürfen. Ein Schildbürgerstreich.
Das bestehende Radwegenetz muss dringend saniert und ausgebaut werden. Die Anbindungen an die Nachbarstädte müssen verbessert und mehr Abstellmöglichkeiten geschaffen werden, dazu gehören auch abschließbare Boxen insbesondere an den Übergängen zum öffentlichen Personennahverkehr.

Angesichts gestiegener Fahrgastzahlen ist das Bus- und Bahnangebot nicht mehr auf einem ausreichenden Stand. Die Zuverlässigkeit insbesondere der S-Bahn-Linie 8 ist katastrophal. Bei der S8 regt die BmU an, dass über den dafür zuständigen Kreis der VRR angehalten wird, die Verträge zu überprüfen und ggf. auch zu kündigen und neu zu verhandeln.
Zudem unterstützt die BmU die Bestrebungen, auf den Buslinien Wasserstoff- bzw. Elektrobusse einzusetzen und die Taktungen auf den Linien in Erkrath weiter zu verbessern, gerade in den frühen Abendstunden und an Wochenenden. Die BmU hat außerdem angeregt, im Bereich Kemperdick eine Haltestelle für den Schnellbus 50 Haan-Düsseldorf zu schaffen sowie eine Buslinie zum Friedhof am Neandertal zu verlängern. Auch sollte die Linie 734 in der Hauptverkehrszeit häufiger nach Düsseldorf fahren, Erkrather könnten diese dann auch als Alternative zur S8 nutzen. Und sollten Bestrebungen, die Linie 786 über die obere Willbeck und den Haltepunkt Millrath zum Hochdahler Markt zu führen, nicht zum Erfolg führen, muss geprüft werden, ob auch in Hochdahl ein Bürgerbus-Angebot eingerichtet werden kann, um u.a. die obere Willbeck besser anzubinden.
Eine kostenlose Nutzung der Linien O5 und O6 ist sicher eine klimafreundliche Perspektive, um Fahrten mit dem PKW zu verringern, allerdings muss dies finanzierbar sein.
Der bestehende Autoverkehr sollte flüssiger gestaltet werden, z.B. durch intelligentere Ampelschaltungen und Kreisverkehre, allerdings unterliegen die meisten Kreuzungen in Erkrath der Entscheidung von Land (Straßen NRW) und Kreis.

Auch müssen die Aspekte des Lärmschutzes weiterhin im Blick bleiben.

Die BmU unterstützt einen vernünftigen Ausbau der E-Mobilität, hierzu ist in den nächsten Jahren im öffentlichen Raum und im Privaten der Ausbau der Lademöglichkeiten notwendig. Kritisch betrachtet sie die Entwicklung hin zu mehr Elektro-SUV, mit Kohlestrom betankt ist dies sicher nicht die Lösung.
Ein Car-Sharing-Angebot ist eine alte Forderung der BmU. Bisher hatte allerdings noch kein Anbieter Interesse, seine Fahrzeuge auch in Erkrath anzubieten, hier besteht Handlungsbedarf.
Insgesamt braucht Erkrath ein Mobilitätskonzept wie und zusammen mit Düsseldorf, damit die Erkrather Bürgerinnen und Bürger „voran“ kommen, in dem die Bedürfnisse von Fußgängern, Radfahrern und dem motorisierten Verkehr berücksichtigt werden.

Auch gilt es, die Straßen sicherer zu machen. Hier hat die BmU seit Jahren gerade auch die so genannten Spielstraßen im Blick. Dort, wie auch auf den anderen Straßen, muss mehr auf das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen geachtet sowie das Halteverbot vor Schulen und Kitas durchgesetzt werden.
Die BmU fordert zudem ein LKW-Durchfahrtsverbot in Wohngebieten ohne überörtliche Verkehrsbeziehung.

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Auch verzichtet die bisherige Planung am Wimmersberg auf die Entlastungsstraße zwischen Hochdahler Straße und Schlüterstraße, welche einerseits den Verkehr in Richtung Kreuzstraße und Düsseldorfer Straße entlasten und andererseits täglich 3764 gefahrene Kilometer und entsprechende Abgase (165 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr) sowie Lärm und Staus einsparen würde.

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