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Fragen von Jugendlichen an die BmU

Sehr geehrte Damen und Herren der BmU in Erkrath,

ich habe zur Zeit ein Schulprojekt, in dem wir uns mit der Politik in Erkrath beschäftigen. Da ich mich genauer mit dem Thema “Immer mehr junge Menschen ziehen weg von Erkrath“ befasse, wollte ich Sie fragen, was ihre Partei zu den folgenden Fragen denkt bzw. welche konkreten Lösungen Sie haben.

  • Wie kann man jungen Menschen Erkrath wieder attraktiv machen?
  • Und wie kann man neue Arbeitsplätze schaffen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir antworten könnten.

Mit freundlichen Grüßen
J.
(Name der Redaktion bekannt)


Guten Tag J.,

vielen Dank für Dein Interesse an dem Thema.

Zunächst: Wir sind gar keine Partei sondern ein Verein, der in den Stadtrat gewählt wurde. Uns gibt es nur in Erkrath und sonst nirgendwo.

Unsere Antwort auf die Frage ist unser so genanntes "Stadtentwicklungskonzept". Das ist leider alles in diesem unverständlichen Politikerdeutsch geschrieben.

Ich versuche das hier mal deutlicher zu sagen:

In jedem Stadtteil gibt es eine Grundschule. Wir regen an, aus den Grundschulen so genannte Stadtteilschulen zu machen. Das heißt dann, dass die Grundschulen nicht nur für Grundschüler da sind, sondern in der Zeit, in der die Grundschüler nicht lernen, auch andere Gruppen aus der Nachbarschaft hier Hobby- oder Freizeitangebote bekommen. Wir wollen, dass die Leute sich hier wieder treffen können und besser kennen lernen können. Das kann dann vielleicht auch z.B. eine Band sein, die mal hier proben möchte.

Einer von uns (Gerd Paulus) macht zur Zeit zusammen mit dem ADFC einen Kinderstadtplan, den die Kinder selber erstellen. Klick mal auf diesen Link:

http://www.rp-online.de/public/article/mettmann/692721/Sicher-zur-Schule.html

Wir sind auch ziemlich sauer, dass in den letzten Jahren Flächen für Spielplätze verkauft wurden, um darauf Häuser zu bauen.

Damit Erkrath für Kinder sicherer wird, und Kinder z.B. wenn sie eine Fahrkarte für den Bus verloren haben, sofort Hilfe bekommen, ohne dass sie Angst bekommen müssen, werden nach einer Anregung von mir in der ganzen Stadt Noteingänge gebaut. Das sind Schilder, die einem zeigen, wo nette Leute sind, die einem auf jeden Fall helfen können - egal warum man gerade ein Problem hat. Vielleicht ist einem ja auch nur mal schlecht und man will, dass einer die Eltern anruft.

Neue Arbeitsplätze wollen wir schaffen, indem in die leer stehenden Firmengebäude wieder leistungsstarke, neue Firmen einziehen. Das macht man, indem man den Firmenangehörigen eine sehr schöne Wohngegend bietet, die Grünflächen nicht zubaut, eine gute Busanbindung oder S-Bahn-Anbindung schafft. Prima Autobahnen haben wir sowieso, aber da haben wir gerade Probleme mit dem Lärm. Auch muss sich der Bürgermeister selber um die Werbung neuer Firmen kümmern.

Wenn die Leute mich wählen, will ich das nach der nächsten Wahl machen.

Schreib mir, wenn Du selber auch noch Ideen hast, was wir besser machen können. Da gibt es bestimmt eine ganze Menge. Schreib mir, wenn Du mit meiner Antwort nicht zufrieden bist.

Beste Grüße

Bernhard Osterwind

PS: Hier noch ein Link, damit Du weißt, wer ich bin: Vorstellung Bernhard Osterwind (PDF)


Lieber Herr Osterwind,

zunächst wollte ich mich für ihre schnelle Antwort bedanken, da diese mir sehr weiter geholfen hat.

Ich habe über ihre Themen nachgedacht und mir sind einige Dinge eingefallen:

Ich würde Erkrath mehr mit Läden wie "H&M" (Kleidungsläden) oder "OBI" (Baumärkte) ausstatten, da ich z.B. immer wenn ich neue Kleidung brauche extra nach Hilden oder Düsseldorf fahren muss.
Außerdem ist es zwar gut das Erkrath so viele Seniorenheime und Kindergärten hat, aber wo sollen sich den Jugendliche im Alter von 12-17 aufhalten, da gibt es nur den "Hochdahler Skaterplatz" Kann nicht solche Plätze mehrmals bauen?

Ich denke zusätzlich müsste man den Vereinen wie z.B. dem TSV Hochdahl Geld geben, damit sich diese verbessern können. Z.B. könnte man dem Verein "Schule für Musik, Tanz, Theater Iris Graf" Geld geben, damit die Tanzschule sich neue Kostüme kaufen kann oder man gibt dem Fußballverein Rhenania Hochdahl Geld für Trikots.

Schließlich finde ich es gut, wenn sie sich dafür einsetzen könnten, dass nicht alle Eisdielen am Hochdahler Markt Raucherclubs sind, damit auch Kinder oder Jugendliche alleine mal ein Eis essen gehen können.

Ich weiß, dass sie nicht alle meine Wünsche um setzen können, aber vielleicht können sie diese bei der nächsten Vereinssitzung erwähnen. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße

J.

P.S.: Da ich selber Mitglied des Vereins "Schule für Musik, Tanz, Theater Iris Graf" bin und ich dadurch weiß das der Verein Sponsoren für Trainingsjacken oder andere Dinge benötigt, wollte ich sie fragen, ob sie jemanden kennen, der diesem Tanzverein Geld spenden würde.


Liebe J.,

ich habe mit dem Vorsitzenden von Rhenania Hochdahl gesprochen, ob er Trikotsätze braucht (ich habe ihn zufällig heute getroffen), aber da meinte er, er habe selber genug Sponsoren für Trikots. Er will einen weiteren Sportplatz, was natürlich schon etwas schwieriger ist weil das viel Geld kostet und die Nachbarn sich oft wegen des Lärms beschweren. Die gehen sogar manchmal bis zum Gericht und haben in einigen Fällen in der Vergangenheit dort Recht bekommen.

Wir können als Stadt ja nicht direkt bestimmen, an wen ein Eigentümer eines Ladenlokals sein Geschäft vermietet. Zur Zeit gibt es aber die Diskussion, ob Bekleidungsangebote in das ehemalige Hertie-Geschäft in Alt-Erkrath kommen. Die Diskussion ist gerade sehr munter - aber das wird Dir als Hochdahlerin nicht viel weiterhelfen.

Einen Baumarkt hatten wir mal in Unterfeldhaus. Der hat da wegen des geringen Geschäftserfolges schließen müssen.

Wenn ich mir die großen Baumärkte in Gerresheim, Reisholz, Hilden, Mettmann und Haan (ein kleiner)anschaue, befürchte ich, sind wir für Baumärkte nicht mehr interessant genug, da es in allen Nachbarstädte Baumärkte gibt. Ich könnte mir hier eine Umnutzung vorhandener leerer Hallen in Unterfeldhaus vorstellen. Aber genau da hat ja ein Baumarkt mangels Geschäftserfolg vor einigen Jahren zu gemacht.

Für Jugendliche wird in diesen Monaten ein Platz an der Düsselaue gebaut (aus Deiner Sicht leider auch Alt-Erkrath). In Hochdahl wird da zur Zeit nichts zusätzliches gebaut (brauchen wir mehr in Hochdahl? reicht der vorhandene Platz nicht?) (Es hat wegen dieses Platzes schon einigen Ärger gegeben: Jugendliche streiten, wer ihn benutzen darf und es gab schon einige kleinere Unfälle).

Das mit den Eisdielen finde ich eine Sauerei. Seitdem gehe ich da nicht mehr hin. Auch in Unterfeldhaus ist die Eisdiele ein Raucherclub. Leider auch hier die Antwort: die Stadt kann den Betreiber nicht dazu zwingen keinen Raucherclub zu machen. Das hören die nur auf, wenn sie als Nicht-Raucherclub mehr Geld verdienen, als wenn sie Raucherclub bleiben.

Natürlich komme ich Deinem Wunsch nach und schildere Deine Anregungen in meinem Verein. Ich schicke denen am besten Deine Mail direkt weiter!

An den anderen, hier noch nicht erwähnten Themen von Dir, arbeite ich weiter.

Auf unserer Internetseite berichten wir regelmäßig über Themen, die Kinder, Jugendliche und Familien betreffen.

Beste Grüße

Bernhard Osterwind