Juni 2008: VRR kündigt Verträge mit DB-Regio

Seit Jahren setzt sich die BmU für eine Verbesserung der Pünktlichkeit und des Services des Schienennahverkehrs (besonders S8) ein.

Seit Februar 2007 fordern die Unabhängigen Wählergemeinschaften im Kreis und die BmU in Erkrath konkret, dass nach jahrelangen Minderleistungen im S-Bahnverkehr des Kreises Mettmann der Vertrag des VRR (Verkehrsverbund Rhein Ruhr)mit der Bahn gekündigt wird und die Linien neu ausgeschrieben werden.

Kreistagsabgeordneter Bernhard Osterwind hat für diese Forderung im letzten ÖPNV-Ausschuss des Kreises Mettmann bei Verwaltung und den Parteivertretern Verständnis gefunden. Der Vertrag läuft eigentlich noch bis zum Jahr 2018. Schon 2002 hat die Erkrather Wählergemeinschaft BmU (Bürger mit Umweltverantwortung)in einer "Aktion Störmelder" dargelegt, dass von 1600 Zugverbindungen über 60 % unpünktlich waren und über 5 % ausgefallen sind. Darüber hinaus beklagen die Unabhängigen mangelhafte Fahrgastinformationen, Unsauberkeit und technische Defekte. Behinderte Mitreisende im Rollstuhl werden sogar zum Aussteigen auf Bahnhöfen genötigt, die sie wegen ihrer Behinderung über die Treppenanlagen nicht mehr verlassen können. Die Unabhängigen: "Die Regiobahn zeigt doch, dass es selbst auf Strecken, die die DB für unwirtschaftlich gehalten hat, besser geht."

Landrat Thomas Hendele hat sich der Anregung des Fachausschusses angeschlossen und schriftlich den VRR aufgefordert, die Verträge mit der Bahn zu kündigen und neu auszuschreiben.

Der VRR hat nun genau diese Maßnahme getroffen.

"Mit Zufriedenheit" kann der Sprecher der Unabhängigen im ÖPNV-Fachausschuss, Bernhard Osterwind, zur Kenntnis nehmen, dass nunmehr mehr Druck auf die Bahn ausgeübt wird, ihren Verkehrsvertrag wenigstens annähernd qualitätsgerecht zu erfüllen. Mit aller Schärfe weist Bernhard Osterwind (BmU) Äußerungen von Bahn-Regionalchef Heinrich Brüggemann zurück, der statt Qualitätsverbesserung nur eines im Sinn hat: "Die außerordentliche Kündigung kann zu erheblichen Nachteilen zulasten der Kunden führen". Der UWG-Sprecher dazu: "Die Bahn zeigt ihren eigenen Kunden gegenüber die Mentalität von Geiselnehmern." Osterwind weiter:"Bei der Neuvergabe der Linien wird man dieses Verhalten der Bahn hoffentlich nicht vergessen."

Bernhard Osterwind

Keine Sorge: Bahnkunden müssen jetzt nicht befürchten, dass keine Bahn mehr fährt. Der öffentliche Nahverkehr gehört rechtlich zur Grundversorgung, die Bahn muss den Betrieb aufrecht erhalten.
Bis dann das neue Ausschreibungsverfahren abgeschlossen ist und ein neuer Anbieter gefunden ist, der aber durchaus auch wieder Bahn Regio heißen kann, dann allerdings sicher zu verbesserten Bedingungen.