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21.01.2009: BmU sieht im arbeitsfreien Sonntag Grundlage familienfreundlicher Politik

Die BmU hat sich schon in der Vergangenheit gegen die Freigabe von so genannten verkaufsoffenen Sonntagen in Erkrath ausgesprochen.

Besonders fragwürdig erscheint, wenn 2009 der 4. Adventssonntag für das EKZ Unterfeldhaus freigegeben wird, in der stressigen Vorweihnachtszeit sollten wenigstens die Sonntage besinnlich bleiben.

Der Sonntag als soziale Errungenschaft sollte nicht Stück für Stück aufgegeben und für wirtschaftliche Interessen werden. Nicht mehr Menschen als für die Grundversorgung (Verkehrsbetriebe, Polizei, Feuerwehr, Krankenhäuser u.a.) unbedingt notwendig sollten gezwungen sein, den gemeinsamen Ruhetag immer häufiger aufzugeben. Erholung, Nachdenken und eine Atempause vom Schaffen- und Konsumieren-müssen benötigt jeder.

Das stressige Familien-Shopping am Sonntag ist kein Ersatz für ein tiefes Familienleben und darf nicht auf Kosten derer gehen, deren Sonntag ruiniert wird. Eine familienfreundliche Politik muss den gemeinsamen Tag für (möglichst) alle (!) bewahren, denn trotz sinkender Arbeitszeit nimmt die gemeinsam verbrachte Zeit in der Familie immer weiter ab, das sollte nicht gefördert werden. Eine menschenwürdige Gesellschaft muss im Menschen mehr als nur die Arbeitskraft oder den Konsumenten sehen. Diese grundlegende christliche und soziale Ethik haben CDU und SPD offensichtlich immer mehr aus dem Blick verloren. Nicht alles, was möglich ist, ist auch gut. Selbst wenn "alle anderen" es machen. Folgt man solchen Argumenten, gibt es bald keinen Sonntag mehr und man landet in einer "Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft".

Es mutet schon erstaunlich an, wenn z.B. der CDU-Fraktionsvorsitzende Jöbges im Rat am 21.01.2009 meint, dass es schon ausreiche, wenn man nicht mit der Hauptgottesdienstzeit kollidiere, und dass doch auch die Kirchen mittlerweile offener für den verkaufsoffenen Sonntag wären. Eine Behauptung, welche sich keineswegs mit den Erklärungen der evangelischen und katholischen Kirche in Erkrath bzw. Hochdahl aus vergangenen Jahren zur Deckung bringen lässt, die katholische Gemeinde in Hochdahl z.B. nimmt bewusst nicht an Veranstaltungen des Hochdahler Marktes teil, wenn damit der verkaufsoffenen Sonntag verbunden ist. Wie Jöbges zu seinen Ausführungen kommt, bleibt somit fraglich, man könnte auch sagen: eine Jöbges-Luftnummer – ohne Hand und Fuß. (Leider wie so oft.)

In einem Antrag in der Ratssitzung am 21.01.2009 forderte die BmU, dass Politik und Verwaltung nicht nur mit den Geschäftsleuten sprechen, sondern (wenigstens auch) das Gespräch mit Gewerkschaften und Kirchen suchen.

CDU und FDP lehnten dies ab!

CDU Erkrath: Nichts sehen, nicht zuhören, nichts begründen ...

Oder was meinen Sie?

Christian Ritt