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November 2005: Konzept zur Senkung des Gaspreises möglich?

Die BmU-Fraktion beantragt dies auf die Tagesordnung zu nehmen und zu prüfen.

In einem Vergleich der Gastarife unter www.gaspreistabelle.de/gas/gas.html , u.a. herausgegeben von dem renommierten Wirtschaftsmagazin "plusminus", hat nach den dort angelegten Kriterien der Gaspreis der Stadtwerke Erkrath unter 142 Gasversorgern in NRW nur den 102. Rang erreicht und gehört damit zu den teuersten Anbietern. Die Stadtwerke haben in den letzten Jahren hohe Gewinne erwirtschaftet.

Wir erwarten die Vorlage eines kaufmännischen Konzeptes, mit welchem der Gaspreis der Stadtwerke deutlich gesenkt werden kann und den Vergleichskriterien von "plusminus" standhält.

Der Gebührenzahler sollte in der derzeitigen finanzwirtschaftlichen Situation breiter Bevölkerungskreise – wir betonen hier besonders die Auswirkungen für Familien – zur Gewinnzuführung "über Gebühr" an den städtischen Haushalt oder zur Finanzierung des neuen Hallenbades herangezogen werden.

Wir erwarten, dass die Geschäftsführung der Stadtwerke Erkrath ein Konzept vorlegt, nachdem wir nicht im teuersten Drittel sondern im günstigsten Drittel des NRW-Vergleichs liegen.

Unser Antrag wird von der Stadtwerkeleitung mit oberflächlichen Argumenten abgelehnt.

Nachdem die Stadtwerke über Jahrzehnte ihre "Preisführerschaft" mit Preisvergleichen untermauert haben, ist diese Methode plötzlich nicht mehr aussagekräftig.

Klar: Die Stadtwerke sollen weiterhin für die Stadt ordentliche Gewinne abwerfen, dies trotz:

  • Mehrbelastungen durch das neue Schwimmbad
  • Schwieriger werdender wirtschaftlicher Gesamtsituation
  • immer härterem Rabattpoker der großen gewerblichen Kunden

Lesen Sie dazu auch den Artikel der NRZ vom 28.11.2005:


Energie zu teuer?

NRZ 28.11.2005 Susanne Zimmermann

DISKUSSION / Die BmU kritisiert den Preis. Und der soll zum 1. Januar weiter ansteigen.

ERKRATH. Strom und Gas sollen von Januar an teurer werden - das schlägt die Geschäftsführung der Stadtwerke morgen dem Aufsichtsrat vor.

Zumindest für die Gassparte stehen dabei Diskussionen ins Haus: Erkrath rangiert unter 142 NRW-Versorgern mit seinem Preis auf Platz 102 (die NRZ berichtete), die Tabelle wird unter anderem vom Wirtschaftsmagazin "plusminus" herausgegeben.

Demnach gehören die heimischen Stadtwerke zu den teuersten Gasanbietern und haben gleichzeitig in den vergangenen Jahren recht hohe Gewinne erwirtschaftet, kritisiert die BmU. Sie fordert ein Konzept, um die Gaspreise deutlich zu senken. Die Erkrather Stadtwerke müssten den Kriterien von "plusminus" standhalten und demnächst im günstigsten Drittel des NRW-Vergleichs liegen.

Der Markt soll entscheiden

Stadtwerkechef Peter Schröder lehnt ab - er hält "eine Preispolitik, orientiert an Veröffentlichungen von Plusminus oder anderen Publikationen" für "nicht sachgerecht". Maßgebend sei der Markt, außerdem die Kosten- und Erlössituation der Stadtwerke. Ohnehin stellt Schröder die Daten in Frage. Stichtagsbetrachtungen seien "wenig aussagekräftig" - weil einige Unternehmen am 1. Januar ihre Preise angehoben hätten, dafür aber über den Rest des Jahres stabil geblieben sind. Andere staffelten die Anhebungen - das müsse berücksichtigt werden.

Auch das SPD-Ansinnen, die Preispolitik der Stadtwerke durch eine unabhängige Institution wie die Verbraucherzentrale überprüfen und bestätigen zu lassen, lehnt Schröder ab. Er mag sich nicht von der Verbraucherzentrale über die Schulter sehen lassen. Mit einer Vereinbarung zwischen Stadtwerken und Verbraucherzentrale "würden die Stadtwerke Erkrath das ihr originär zustehende Recht zur Tarifgestaltung abgeben beziehungsweise erheblich einschränken." Das könne nicht im Sinne einer markt- und kostengerechten Tarifpolitik sein.

Außerdem gibt er zu bedenken, dass die Verbraucherzentrale die Preise rückwirkend bis Januar 2003 überprüfen würde und sorgt sich ferner um die vertrauliche Behandlung betriebsinterner Daten, die er als nicht abschließend gewährleistet sieht.

Preis steigt weiter

Zündstoff genug für eine Auseinandersetzung im Aufsichtsrat. Dazu kommt, dass die Erdgaspreise zum 1. Januar um sechs Cent pro Kubikmeter steigen sollen - als Grund führt die Geschäftsführung die Situation auf dem Weltmarkt an, der sich die Stadtwerke als letztes Glied in der Beschaffungskette zurzeit nicht entziehen könnten.

Die Situation sieht so aus: Im kommenden Jahr rechnen die Stadtwerke damit, rund 3,8 Millionen Euro mehr für ihren Gasbezug zahlen zu müssen als noch im Vergleichsjahr 2004. Die Verteuerung will die Geschäftsführung an die Verbraucher weitergeben. Die Preisanhebung führe bei einem Einfamilienhaus zu Mehrkosten von 50 Euro in den Monaten Januar bis März, bei einer Etagenwohnung liege sie bei rund 35 Euro, rechnet Schröder vor.