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03.01.2006: NRZ-Artikel zum Kutscherhaus im Bayerpark

BmU sammelt Unterschriften gegen ein Bauprojekt an der Fuhlrottstraße.

Bayerpark schützen

ERKRATH. Interessen eines Investors stehen im Bayerpark dem Wunsch der Anwohner entgegen, die Grünfläche im Viertel zu erhalten. Das denkmalgeschützte ehemalige Kutscherhaus der Industriellenfamilie Bayer soll saniert werden und Büros beherbergen, so der Plan. Denkmalgerecht erneuert, kann das alte Gemäuer lediglich 400 Quadratmeter Fläche beherbergen.

Daher will der Investor nebenan in den Bayerpark einen Büroneubau mit weiteren 1000 Quadratmetern Fläche setzen. Das neue Haus würde 18 mal 26 Meter umfassen - für viele Anwohner ein Unding. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr hat mehrheitlich grünes Licht für das Projekt gegeben: Der Bau sei verträglich, so die CDU.

Lediglich die Frage, wo der Unternehmer seine Parkplätze unterbringen soll, ist strittig. Sie sollen nach dem Wunsch der Mehrheit möglichst außerhalb des Parks liegen. Nach den eingereichten Plänen des Investors sind am Kutscherhaus und entlang der Zufahrt zur Bayervilla 33 Parkplätze vorgesehen. Weil an der Fuhlrottstraße tagsüber ohnehin wenig geparkt werde, könnten diese Flächen von der Firma mit genutzt werden, so die Argumentation.

Derzeit sieht der Bebauungsplan im Bayerpark Grünfläche vor, ein Änderungsverfahren ist trotz der Proteste eingeleitet.

Spontan hatte eine Interessengemeinschaft der Fuhlrottstraße 65 Unterschriften gegen den Bau gesammelt. Die Unterzeichner wollen den Park als Gegengewicht zum verbauten Hochdahl behalten, verweisen auf die Historie. Erkrath habe Platz für Unternehmen in den Gewerbegebieten, beispielsweise dem Bessemerfeld.

Grünzug erhalten

Zudem fürchten die Gegner, dass nach einer Ausnahme Begehrlichkeiten auf weitere Grünflächen der Stadt Tür und Tor geöffnet wären.

Die BmU schließt sich dem Protest an: Sie fordert ein städtebauliches Konzept, das den Bedarf von Naherholung und Gewerbe ordnet.

Mit Unterschriftenlisten wird sie in den kommenden Wochen weiter gegen das Projekt protestieren, kündigt Informationsstände und Plakate an.

03.01.2006
SUSANNE ZIMMERMANN